« Ich freue mich immer, wenn ich morgens zur Schule gehen darf und nicht den ganzen Tag mit meinen Eltern in der Ledergerberei arbeiten muss. Ich lerne dort lesen und schreiben, damit ich später eine bessere Arbeit finde.»

 

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Laavanja, 34, Mutter von Pamu erzählt:

«Ich lebe mit meinem Mann und meinen drei Kindern am Stadtrand von Dhaka. Wir sind vor 6 Jahren hierhergekommen, um Arbeit zu suchen. Unser Dorf wurde überschwemmt. Am Anfang mussten wir auf der Strasse leben. Zum Glück haben wir Arbeit in einer Ledergerberei gefunden.
 
Ich und mein Mann arbeiten jeden Tag mindestens 12 Stunden. Die Kinder müssen auch mitarbeiten. Wir brauchen das Geld zum Überleben. Ohne die Kinder ginge es nicht.
 
Zum Glück kann unser Jüngster, Pamu, am Morgen in die Schule. Ich und meine beiden grösseren Kinder hatten diese Chance nicht. Wenn Pamu lesen und schreiben lernt, kann er später eine gute Arbeit finden. Deshalb muss er in der Schule fleissig sein. Die Schulpflicht endet im Alter von 10 Jahren, aber Pamu soll noch länger zur Schule gehen. Ich wünsche mir so sehr, dass er ein besseres Leben hat.»

 


Kinderarbeit in Bangladesch

Eine Studie des Overseas Development Institute in London zeigt auf, dass rund 4,5 Millionen Kinder in Bangladesch arbeiten – meist unter gefährlichen Bedingungen. Etwa 1,7 Millionen von ihnen leben in der Hauptstadt Dhaka.
 
Zudem leben in Bangladesch rund 600.000 Mädchen und Jungen auf der Straße. Viele wurden von ihren Eltern verlassen oder sind von zuhause geflohen, um Armut und deren Folgen wie Gewalt und Missbrauch zu entkommen.
 
Bildung ist die beste Chance der Armut zu entrinnen. Wer lesen und schreiben kann, hat später Aussicht auf eine besser bezahlte Arbeit und kann seine Kinder zur Schule schicken.